1959 U III E in Latzbruch – Bericht

Fahrtenbericht
der ersten Landheimfahrt der U III E unter der Führung von
Studienrat Söhngen und Dr. Bennefeld.

Wir fuhren mit einem Bus der Firma Wiechers aus Dortmund in die:
DJH Latzbruch
Gruppe Söhngen
Post Laibach/ 21 b Berleburg
Tel. 570 amt Berleburg

Und nun zum Fahrtenbericht:

Am Freitag, den 22.5.1959, dem ersten Schultag nach den Pfingst‑
ferien, unternahmen wir unsere erste Schullandheimfahrt. Unser Ziel war eine Jugendherberge nahe der Stadt Berleburg, nämlich Latzbruch.
7.20 Uhr startete der Bus von der Hamburger-Str.59 und fuhr über Reinoldi-Kirche, Kronenburg und kam mit verhältnismäßiger geringer Verspätung nach Hörde. Dort stiegen weitere 10 Jungen zu. Dann ging es weiter über Berghofen nach Aplerbeck.
8.05 Uhr verließ der Bus endlich mit der vollzähligen Klasse Aplerbeck. Leider konnte Dr.Ehlers wegen Krankheit an der Fahrt nicht teilnehmen.
Wir fuhren die Strecke Unna, Werl, Neheim-Hüsten, Arnsberg, Oeventrup, Luftkurort Freienohl, Dorlar, Fredeburg, Alt-Astenberg, Schüllar, Berleburg nach Latzbruch. Die erste Zwangspause wurde hinter Arnsberg einge­legt. Zwei Mann mußten sowieso dringend ‚raus, so daß die anderen einen km mitlatschen mußten. Eine weitere Kaffeepause legten wir in Dorlar ein, wo sich Führer und Fahrer bei je einer Tasse Kaffee erholten.
Die letzte Rast war bei Neu-Astenberg. Dort besichtigten wir Sprungschanze und Sessellift, die in grüner Landschaft ohne Schnee ulkig aussahen. Dann ging die Busfahrt weiter nach Berleburg. Das Schwimmbad wurde mit Geheul begrüßt.
Um 13.00 Uhr kamen wir an der Herberge an. Das Kofferschleppen war furcht­bar anstrengend. Dafür bekamen wir auch sofort eine Fleischbrühe und Stullen.
Nachmittags und abends wurde Fußball gespielt oder spazieren gegangen. Die erste Nacht wurde in „Raten“ geschlafen, und war im übrigen sehr unruhig.

Axel Barth
Werner Blinne

Samstag, 23.5.1959

Gestern Morgen standen einige schon um 5 – 6 Uhr auf und spielten Skat und anderes. Um 7 Uhr rasten die Ersten in den Waschraum, obwohl das Wecken erst später sein sollte. Gegen 8 Uhr bekamen wir Kaffee und Schnitten. Dann bauten wir unsere Kojen.
Danach machten wir uns zu einem Marsch auf. Er führte über Laibach durch den Tannenwald nach Heidebach. Dort teilten wir uns in 2 Gruppen auf.
Eine durch Heidebruch, die andere am Berg entlang, dann zum Hillerbach durch Jagen 13 nach der Straße Berleburg – Diedenshausen. Wir zogen am Wasserbehälter entlang und dann durch den Laubwald nach Latzbruch. Um 12.45 Uhr gab es Erbsensuppe. Anschließend war Mittagspause. Manche sonnten sich oder spielten Skat. Andere lagen in ihren Betten und schliefen. Um 15.30 Uhr tranken wir Kaffee und danach spielten wir Fußball, wo­bei Schnittger sich den Unterarm verstauchte und ins Bett ging. Nach dem Abendessen wanderten wir noch. Der Küchendienst sollte nachkommen. Wir wanderten durch den Wald N.o. von DJH und stießen auf die Straße, die nach Berleburg führt. Wir kamen am Wirtshaus vorbei, wo unser Führer abstieg. Dann marschierten wir auf dem Landweg zur DJH. Anschließend duschten wir und gingen zu Bett; der verloren gegangene „Führer“ traf pünktlich zum Gute-Nacht-Gruß ein.
H.Sommermeyer
J.Tingelhoff

Sonntag, 24.5.1959
Nach dem Frühstück, bei dem es Stuten gab, gingen die Katholiken nach Berleburg in die Kirche. Einige Evangelische gingen mit. Unter der Führung von Blinne gingen wir am 8.15 Uhr los: Die Kirche begann um 9.30 Uhr. Der restliche Verein kam mit Zeitabstand über den Hillscheid nach. Nach der Kirche trafen sich alle am Bahnhof in Berleburg. Herr Söhngen ging dann mit Schnittger, der einen verletzten Arm hatte, zum Arzt. Die ande­ren gingen in Gruppen zur Jugendherberge.
Um 12.30 Uhr aßen wir zu Mittag. Es gab Salat und Fleisch, als Nachtisch Pudding mit Himbeersaft, Nach der Mittagspause gab es eine Kuchenschlacht zu Ehren der drei Geburtstagskinder. Jeder bekam 3 Teilchen und einein­halb Stück Streuselkuchen. Dann ging die Gruppe nach Berleburg ins Kino. Andere Gruppen machten Ausflüge in die Umgebung. Die eine Gruppe nahm den ( Landweg), Waldweg, die andere die Landstraße. Im Kino wurde „Wenn die Conny mit dem Peter“ gespielt. Um 20.30 Uhr gingen wir mit Gesang zur Herberge, wo wir um 21.30 Uhr pünktlich eintrafen. Man hatte uns noch das Abendessen zurückgestellt. Nach der Dusche aßen wir unser Abendessen. Wir hauten mächtig rein und gingen dann ins Bett, Wir waren alle so müde, daß wir sofort einschliefen.
R.Schiebel
M. Ulbrich

Montag, den 25.5.1959
Heute Morgen wurden wir schon um 6.45 Uhr geweckt, da wir eine Wande­rung unternehmen wollten, deren Ziel geheim war. Nach dem Waschen und Essen sammelten wir uns auf dem Hof. Hier wurden einzelne Gruppen ein­geteilt, die in Abständen der Spitzengruppe nachfolgen sollten. Um 9.30 h sollten sie sich alle zu einer Pause sammeln.
Da wir schon 3/4 Stunden früher wandern wollten und nun das geplante Ziel zum Mittagessen nicht mehr erreichen konnten, sollte die Spitzengruppe einen Weg Zurück zur Jugendherberge suchen und den nachfolgenden Gruppen Zeichen und Pfeile aus Ästen zur Markierung zurücklassen. Die Spitzengruppe bekam so einen Vorsprung von 1 Stunde bis zur Schlußgruppe. Die Wanderung führte über Transformator, Struthbach, Teiche, Garsbach, Vorm Kohl, Christianseck, Boden und Neujagen zur Herberge zurück. Als schließlich alle in der Jugendherberge waren, wurde zu Mittag gegessen. Anschließend war Mittagsruhe, denn Kaffeetrinken. Dabei kam Dr.Bennefeld an; er wurde stürmisch begrüßt. Dann wurden nach Jahrgängen Gruppen zum Handballspielen eingeteilt. Die Sieger wurden mit zurückgebliebenem Kuchen belohnt.
Nach dem Abendessen wurde Dr.Bennefeld die Gegend rund um die Jugendher­berge gezeigt. Anschließend gingen Studienrat Söhngen und Dr.Bennefeld mit einigen von uns zur „Laibach“. Um 22.00 Uhr lagen alle im Bett.
Am Abend beschlossen einige schon, um 3.30 Uhr aufzustehen, und wegen der Bockjagd auf Pirsch zu gehen. Doch hatten sie sich verschlafen und wachten erst auf, als Herr Söhngen sie weckte.
Volker Mex
Heinz Heußer

 

Dienstag den 26.5.1959
Schon am gestrigen Abend verabredeten sich einige Kameraden, um heute frühzeitig einen Pirschgang zu unternehmen. Doch der Plan fiel buch­stäblich ins „Schnarchen“, da das Wecken nicht klappte. Kurz nach dem Wecken starteten einige von uns zu einem Waldlauf, an dem auch Studienrat Dr.Bennefeld teilnahm. Nach dem Frühstück brachen wir zum Prenzenberger Kopf auf.
Schüßler, Peter und Windgassen führten die andere Gruppe aus Menden über dieselbe Strecke, die wir gestern gingen. Unterwegs zum Prenzenberger Kopf gab es in Bezug auf die Streckenführung eine kleine Panne, die Herr Söhngen dank seiner Kartenkenntnis wieder ausglich. Dadurch verloren wir an Zeit und der Rückweg mußte gekürzt worden. Auf dem Rückmarsch benützten wir eine neue nicht in die Karte eingetragene Straße, an der wir uns im Tal ein wenig sonnten. Dann ging es weiter. Wir waren sehr zeitig zu Hause und vertrieben uns die Kurzweil durch verschiedene Kartenspiele.
Dem Essen folgte die übliche Mittagsruhe. Nach dem Kaffe spielten wir gegen die U III aus Menden. Die Ergebnisse 5:3/1:5/2:0
Die für morgen geplante Schnitzeljagd wurde fleißig vorbereitet. Dadurch waren etliche Jungen und Herr Söhngen am Nachmittag zwecks Erforschung des Geländes abwesend und kamen erst sehr spät zum Abendessen.
Der für den Abend geplante Spaziergang fiel aus, da wir starken Westwind hatten und Nieselregen niederging. Außerdem war es furchtbar kalt geworden. So wurde wieder emsig gespielt Studienrat Dr.Bennefeld hat sich hier schon gut eingelebt: dauernd hören wir das Üben unserer Trompetenspieler.
G.Maas                                                                                                                        M.Keil

Mittwoch, den 27.5.1959
Am Mittwoch fand die Schnitzeljagd der U III E statt. Die 8 Füchse, Sauer, Fetting, Tingelhoff und Mex, Giljohan, Michallik, Weinholtz, Schammar hatten am Vortage mit Herrn Söhngen die Jagd vorbereitet. Vier Stunden waren sie unterwegs, um die Pfeile und Zettel anzubringen. Nach dem üblichen Wecken und Frühstücken starteten die Füchse mit einer Stunde Vorsprung vor den Hunden, denn die Füchse mußten noch den Anfang der Spur legen. Die Hunde beeilten sich aber so, daß Herr Söhngen, als der Unparteiische , sie aufhalten mußte Nach einigen Irrwegen gelangten die Hunde an das Gebiet, in dem sich der Fuchsbau befand. 9 Hunde, Tinkloh, Ulbrich, Maas, Keil, Windgassen, Encke, Weintz, Schiebel und Barth sonderten sich schon sehr früh von der Hauptgruppe ab. Zuerst such­ten beide Gruppen 2 Stunden lang in falschem Gebiet. Dann hatten die 9 den ersten Erfolg. Sauer lag in einem Futterhaus zwischen dem Stroh auf dem Boden. Als die Hunde zufällig noch einmal an dem Haus vorbeikamen, fanden sie auch noch Fetting dort im Stroh liegend. Dann suchten die Hunde noch lange weiter, bis Ulbrich plötzlich von etwa 400 m Entfer­nung in einem Buchenwald mit Brombeergestrüpp sah, wie sich irgendein Fuchs fallen ließ. Nun begann die große Jagd. Die Front der Hunde war gut aufgebaut Der schräge Waldboden wurde oben und unten von je 3 Hunden begrenzt. In der Mitte kämmten 3 Hunde das Gebüsch durch. Ein Fuchs nach dem anderen wurde in die Arme der Hunde getrieben. Von 8 Füchsen wurden in der letzten Stunde der Jagd 7 gefangen. Nur Michallik konnten den Hunden durch einen Zufall entwischen. Der einzige überlebende Fuchs wurde von der Klasse gebührend mit einem kräftigen „zicke-zacke-zicke-zacke-heu-heu“ begrüßt. Dann trollten wir uns mit Ausnahme von einigen Hunden nach Hause. So endete unsere Schnitzeljagd.
Um 14.00 Uhr aßen wir zu Mittag; alle hauten tüchtig rein.

In der Mittagspause übte die Bläsergruppe ihre Vortragsstücke im Wald. Die anderen saßen im Tagesraum „kloppten“ Skat oder spielten Schach. Um 16.00 Uhr tranken wir gemeinsam Kaffee. Für den späten Nachmittag hatten wir uns nichts besonderes vorgenommen. Einige saßen im Tagesraum, andere spielten Hand- oder Fußball. Dann war großes Reinemachen. Anschließend gab’s Abendbrot. Um 22.00 Uhr ging’s ins Bett.
Fetting     Ulbrich     Sauer

Donnerstag, den 28.5.1959
Gegen 7.15 Uhr nahmen die Kirchgänger das Frühstück im Tagesraum ein. Kurz darauf ging’s nach Berleburg zum Gottesdienst. Die meisten Straßen in Berleburg waren mit bunten Blumenteppichen geschmückt, und an vielen Ecken standen reizvolle kleine Altäre. Schon auf dem Heimweg begegnete uns der erste erwartete Elternbesuch. Es waren die Eltern Meissner. Das Mittagessen um 13.00 Uhr verlief wie gewöhnlich, doch mit der Aus­nahme, daß drei Klassenkameraden fehlten. Hilmar Meissner hatte zwei Freunde, Barth und Fetting, nach Winterberg zum Mittagessen eingeladen. Kurz nach der Mittagsruhe gegen 15.00 Uhr erschienen Peter Bachmanns Eltern. Aber sie blieben nicht die einzigen. Volker Waldeck bekam Besuch von Eltern, Bruder, Onkel, Tante und zwei Hunden. Auch Horst Wintschers Eltern trafen nach dem Kaffee ein. Von 17.00 bis 18.00 Uhr saßen wir mit den Eltern Bachmann und Wintscher im Tagesraum zusammen und sangen unter Leitung von Dr.Bennefeld fröhliche Fahrtenlieder.
Nach dem Abendbrot verlebten wir noch schöne Stunden mit der Gruppe aus Hannover. Die Untersekundaner und -innen verstanden es, sich und uns mit fröhlichem Spiel die Zeit zu vertreiben bis zum gemeinsamen Abgesang.

Wörner      Peter

Freitag, den 29.5.1959
Morgens um 7.00 Uhr wurden wir geweckt. Dann gab es Frühstück. Unsere Fußballspieler mußten sich stärken, denn es galt, die Ehre der U III E in einem Fußballspiel gegen eine U II E aus Walsrode zu verteidigen. Wir spielten 2 x 10 Minuten. Axel Barth, Jörg Tingelhoff und besonders Bernd Tinkloh lieferten ein „bombenhaftes“ Spiel. Heinz Heußer stand in der Verteidigung seinen Mann Horst Wintscher hielt alles fest, was auf seine „Bude geknallt“ wurde Schließlich stand es 7:1 für die Besseren. Die Besseren waren in diesem Falle unsere Spieler. Man kann sich denken, daß das Mittagessen noch einmal so gut geschmeckt hat. Nach dem Mittessen war Ruhe. Entweder man schlief oder spielte Karten.

Da gab es eine neue „Überraschung“. Herr Söhngen hatte ein Geländespiel vorbereitet. Deshalb wurden zwei Führer von ihm bestimmt. Adolf Weintz als Führer der Grünen, Jörg-Rainer Schiebel als Führer der Roten. Als Medizinmänner meldeten sich Hans Fetting und Hilmar Meißner. Nach dem Kaffeetrinken wanderten wir zum Hunides-Berg zur Besichtigung des Schlachtfeldes. Grenzen und Demarkationslinie wurden festgelegt. Als wir in der Jugenherberge ankamen, fehlten Herr Söhngen und Herr Dr.Bennefeld. Doch das konnte uns nicht stören. Wozu hatten wir denn zwei „Chefs von’s Halbe“. Wir wollten einmal beweisen, daß wir auch ohne die „Chefs von’s Ganze“ auskommen konnten und wir bewiesen es. Nach dem ruhig verlaufenenen Abendessen verlebten wir mit der Walsroder Gruppe wieder einen fröhlichen Abend. Um 22.00 Uhr kamen die beiden Ausbleiber. Sie sagten uns „Gute Nacht!“ Aber sie bekamen kein „danke gleichfalls“ zurück, denn die Müdigkeit hatte schon gesiegt.
Weintz
Waldeck

Samstag, den 30.5.1959

Nach dem Morgenkaffee nahmen wir mit einigen Ständchen unserer Bläsergruppe Abschied von der Walsroder Klasse. Nachdem wir unsere Betten gebaut hatten, wanderten wir in 2 Gruppen zur Goldeiche. Dort wurden mehrere Aufnahmen gemacht. Das Wetter war nicht gerade schön. Wir waren um 10.30 Uhr an der Goldeiche und zogen um 12.30 Uhr wieder zurück. Mit der siegreichen Fußballmannschaft gingen wir zurück über Winterbach zur Jugendherberge.
Hilmar Meißner hatte der Mannschaft im Falle eines Sieges je ein Glas Bier versprochen und es auch in Winterbach ausgegeben. Die übrigen Jungen hatten mit dem Essen gewartet und wir aßen dann um 14.00 Uhr gemeinsam in der Jugendherberge.
Nach der Mittagspause regnete es so stark, daß wir den Nachmittag im Tagesraum verbrachten. Abends hatten unsere Jungen ein Quiz vorbereitet. Vor dem Kaffeetrinken bekamen wir einen Besucher aus Schwerte. Er wirkte in unserem Quiz mit und siegte in der Abteilung Erdkunde. Herr Söhngen hatte sich noch für die „Hauptsäufer“ eine Extra-Frage ausgedacht. Alle Dortmunder Biersorten sollten aufgezählt werden. Sieger Ulbrich erhielt die Zusage auf ein Glas Bier. Nach diesem Spiel gingen wir ins Bett.
Wintscher   Barth
Peter Schmidt

Sonntag, den 31.5.1959
Morgens um 7.00 Uhr wurden wir vom Chef geweckt, weil die Katholischen in Berleburg zur Kirche mußten. Wir tranken alle zusammen Kaffee und dann marschierten die Kirchgänger los. Unterdessen beschäftigten sich die übrigen im Tagesraum. Die Kirchgänger kamen per Anhalter wieder und um 12.30 Uhr gab es Mittagessen Nach dem Essen gab es eine riesen­große Überraschung, denn Herr Söhngen gab jedem 5,- DM, die am Anfang der Reise zuviel eingezahlt worden waren, als Taschengeld mit herzlichen Grüßen von der Klassenpflegschaft Am Nachmittag gingen wieder viele nach Berleburg ins Kino und kamen nm 19.30 Uhr zurück. Danach gab es Abendessen. Etwas später veranstalteten wir einen Quiz unter der Leitung von Bernd Tinkloh. Es dauerte bis 21.30 Uhr. Dann gingen wir ins Bett.
Tingelhoff    Ulrich      Weinholz,

Montag, den 1.6.1959
Um 7.00 Uhr wurden wir geweckt. Gegenüber den Vortagen war verhältnismäßig gutes Wetter. Nach dem Waschen tranken wir um 7.30 Uhr Kaffee. Dann machten wir uns für den Weg zum Heimckes-Berg fertig, wo das am Freitag geplante Geländespiel stattfinden sollte. Die beiden Gruppen , rot und grün, marschierten getrennt. Auf der Straße nach Diedenshausen erhielten die „Roten“ den schriftlichen Befehl, den nördlichen Kral zu verteidigen. Um 10.00 Uhr trafen wir am Heimckes-Berg an. Die beiden Gruppenführer, Jörg Schiebel der Roten und Adolf Weintz der Grünen, gaben ihren Leuten den Kampfplan. Eine lange Zeit lagen wir in Bereitschaftsstellung, bis Dr.Bennefeld um 10.30 Uhr das Trompetensignal zum Angriff blies. Schon 20 Minuten später kam Bernd Tinkloh der Roten mit der grünen Fahne in seinen Kral. Sofort blies Dr.Bennefels das Schlußsignal. Wir trafen uns an der Demarkationslinie und entschlossen uns, ein zweites Spiel zu machen. Diesmal hatten die Roten den südlichen Kral. Nach langem Hin und Her gelang es zwei Grünen, in den gegnerischen Kral einzudringen. Plötzlich kam Heinz Wörner aus dem Wald auf den Kral der Roten gelaufen. Somit lenkte er die ganze Aufmerksamkeit auf sich; so daß Horst Wintscher und Volker Waldeck, die im Kral saßen, mit der roten Fahne entfliehen konnten und in ihren Kral brachten. Sofort wurde abgeblasen und wir trafen uns erneut an der Demarkationslienie. Somit standen die Ergebnisse 1:1 gleichwertig. Nach langem Zögern wurden die Grünen wegen der höheren Zahl der Beute-Bändchen zum Sieger erklärt und erhielten Apfelsinen.
Danach begaben wir uns auf den Heimweg und aßen um 14.00 Uhr zu Mittag. Die Mittagsruhe erfolgte wie gewöhnlich. Um 16.00 Uhr tranken wir Kaffee.
Danach wurden 4 Mannschaften, zwei Handball, zwei Fußball gewählt. Zuerst spielten die Handballer, danach die anderen Fussball. ln der großen Halbzeit fand die Diskussion über das Geländespiel statt. Danach spielten wieder die Hand- und Fußballer. Die Sieger erhielten Bomben- Preise.
Um 19.00 Uhr wurde zum Abendessen gerufen. Abschließend veranstalteten wir wieder einen Bunten Abend. Um 22 Uhr gingen wir zu Bett; es dauerte das „zu Bett gehen“ jedoch bis 23.00 Uhr.
Schüßler     Encke

 

Dienstag den 2.6.1959

Um 7.00 Uhr wurden wir geweckt. Heute war unser letzter Tag in der Jugendherberge. Deshalb versuchte jeder möglichst schnell in den Wasch­raum zu kommen, um hinterher in Ruhe seinen Koffer zu packen. Um 7.30 Uhr frühstückten wir. Nach dem Frühstück packten wir unsere Koffer. Dann schüttelte jeder seine Bettdecken aus und baute sein Bett. Nach dieser Arbeit wurde von uns der Hof gesäubert. Zwei Jungen fegten die Stuben. Einige Klassenkameraden schütteten ein paar Eimer Wasser durch den Waschraum.
Sechs Jungen gingen noch in den Wald und sammelten Moose und Farne für den Biologieunterricht. Um 11.30 Uhr aßen wir zu Mittag.
Nach dem Essen stellten wir unser Gepäck aus dem Tagesraum auf die Hofbänke . Als der Bus kam, mußten wir unser Gepäck der Reihe nach in den Kofferraum stellen. Jeder bekam den gleichen Sitzplatz wie auf der Hinfahrt. Wir fuhren durch Berleburg, Wemlinghausen, über den Albrechtsplatz, Oberkirchen, Fredeburg, Bremke bis Meschede.
Die erste Überraschung war die Fahrt an der neuen Henne-Talsperre ent­lang. Weiter ging es durch den Arnsberger Wald, Stimmstamm, nach Hirschberg und Weimle, wo wir um 16.30 Uhr den Möhnesee als 2.Überraschung erreichten. Dort machten wir in einer Wirtschaft eine 3/4 Stunde Rast. Dabei gab es Getränke aus der Fahrtenkasse als 3. Überraschung. Um 17.15 Uhr fuhren wir auf dem Boot „Möhne“ bis zur Sperrmauer; 4.Überraschung. Alle gingen über die Sperrmauer bis ans jenseitige Ufer und kehrten dann zu dem Bus zurück. Über Bremke fuhren wir nach Werl. Dort bogen wir links ab auf den Ruhrschnellweg und fuhren nach Aplerbeck. Die 5. und letzte Überraschung: Mittwoch begann die Schule erst mit der 3.Stunde – für uns.
Der Bus brachte die Jungen nach Hörde, Wambel, Reinoldikirche und Kronenburg, Eine schöne Fahrt Von 12 Tagen war allzu schnell vorbei.
20.00 Uhr.

Peter Schmidt

 

 

 

Veröffentlicht von

Adolf Weintz

Adolf Weintz Sexta E Jahrgang 1956 OIsE Jahrgang 1965